Berlin – am 03. November entscheiden die Berlinerinnen und Berliner über den Rückkauf des regionalen Stromnetzes von Vattenfall. Mit viel Leidenschaft hat es der Berliner Energietisch geschafft, genügend Unterschriften für die Initiierung eines Volksentscheids zu sammeln. Doch worum geht es ?
Derzeit ist Vattenfall nicht nur der Hauptstromversorger Berlins, der Großkonzern aus Schweden ist auch gleichzeitig Netzbetreiber. Diese Machtkonzentration sei laut des Berliner Energietischs gefährlich, unsozial und Basis für ungerechtfertigte Profite. Unsozial meint, dass Vattenfall als Stromnetzbetreiber als eigener Vollstrecker gegen zahlungsunfähige Kunden vorgehen kann.
100 % Erneuerbare Energie
Eine Hauptdirektive ist eine hundertprozentige und preiswerte Energieversorgung mit regenerativen Energien. Hierbei spielt neben der Wiederaneignung des Netzes auch der Aufbau von Stadtwerken eine Rolle.
„Nach den Vorstellungen des Berliner Energietisches soll das neue Berliner Stadtwerk hier einen anderen Weg gehen. Nicht die Profitinteressen stehen im Mittelpunkt der Geschäftspolitik, sondern die Interessen der Berlinerinnen und Berliner. Nur mit einem eigenen Stadtwerk kann das Land Berlin selbst Einfluss nehmen und die Energiewende sozial gestalten. Ziel ist, mit dem Stadtwerk für bezahlbare Energie zu sorgen.“
Vattenfall sei kein guter Partner im Sinne der Energiewende, da der Konzern weiterhin auf große Meiler statt auf erneuerbare Energien setzt. Im Rahmen des Stadtwerks sollen auch private Projekte wie Gebäudesanierungen gefördert werden.
„Das Geld bleibt in Berlin“
Der Berliner Energietisch sieht einen Betrieb des Netzes und der Stadtwerke nach „kaufmännischen Grundsätzen“ vor und argumentiert, dass das Stromnetz profitabel sei. Das erwirtschaftete Geld würde in Berlin bleiben. Auch würden die Kreditkosten unter den Einnahmen des Stromnetzes liegen. 2012 hat Vattenfall knapp 150 Millionen Euro Gewinn mit dem Berliner Stromnetz erwirtschaftet.